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Ausweichführungsstelle der BVfS Cottbus

In der Nähe des Dorfes Gallinchen (Stadt Cottbus, Brandenburg) befand sich die Ausweichführungsstelle der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit des Bezirks Cottbus. Dieses Schutzbauwerk wurde vermutlich Ende der 70er Jahre errichtet. Wie auch alle anderen AFüSt des MfS in den Bezirken war dies ein Bunker vom Typ 1/15 V2x (in diesem Fall 1/15 V2b). Dieser Bunkertyp bestand zum Großteil aus Beton-Fertigteilen. Er hatte ca. 750 m² Nutzfläche und bot recht guten Schutz gegen diverse Waffen-Einwirkungen. Der Bunker hatte zwei Haupt-Zugänge und zwei Notausstiege, welche alle mit doppelten Schleusen versehen waren. Weiterhin konnten die Belüftungsschächte als "Not-Notausstiege" genutzt werden. 

Im Gegensatz zu den meisten anderen Bunkern dieser Typenreihe wurde dieser Bunker ebenerdig errichtet und anschließend mit Erde überdeckt. Dadurch gibt es hier einen großen Bunkerhügel von ca. 5 m Höhe.

Das Gelände war als Schießplatz getarnt. Es gab mehrere Schießstände, welche auch regelmäßig für Schießübungen genutzt wurden. Weiterhin gab es auf dem Gelände eine Trafostation, LKW-Garagen, Umkleide- und Aufenthaltsräume und eine kleine Kantine. Auch eine Sturmbahn gab es hier. Neben dem Gelände gab es ein Wohnhaus (Einfamilienhaus) für den Kommandanten.

Lageplan (Besten Dank an Jörg. Er hat Plan erstellt und mir die Nutzung genehmigt)

Der Bereich der Ausweichführungsstelle war vom Schießplatzbereich durch einen Zaun getrennt, hatte eine eigene Zufahrt und wurde durch eine getrennte Wachmannschaft bewacht.

In der Nähe der Ortschaft Klein-Gaglow soll sich eine abgesetzte Sendestelle befunden haben.

Als nach 1990 das MfS das Gelände verließ, wurde es dem Verfall preisgegeben. Die Trafostation wurde noch eine Weile für einen in der Nachbarschaft errichteten Baumarkt genutzt, alle anderen oberirdischen Einrichtungen (bis auf die Umzäunung) wurden abgerissen. Inzwischen wurde eine Straße und eine Wasserleitung durch das Gelände gebaut. Der Bunker selbst stand jahrelang offen und war ein "Abenteuer-Spielplatz" für Kinder und Jugendliche. Im Jahr 2005 kam es bald zu einem schweren Unfall, als Jugendliche Teile des Mobiliars in Brand steckten und nur mit Mühe aus dem verqualmten Bunker entkamen. Daraufhin entschloss sich die Stadt Cottbus, den Bunker gegen Betreten zu sichern, in dem sie die Eingangsdeckel schloss und mit Betonplatten und Sandhaufen sicherte. Auch die Notausstiege wurden mit Betonplatten und Sandhaufen verschlossen.

Auf Grund der "Nutzung" als Abenteuer-Spielplatz, dem größeren Brand und mehreren kleinen "Zündeleien" befindet sich der Bunker in relativ schlechtem Zustand, Decken, Wände sowie ein großer Teil der verbliebenen technischen Ausrüstung sind rußgeschwärzt. Es befindet sich so einiger Müll im Bunker und die Kupfer-Sammler haben auch ordentlich zugeschlagen. Ein Teil der technischen Ausrüstung ist jedoch erhalten geblieben, so unter anderem die Notstrom-Aggregate (Zweitakt-Diesel-Gegenkolbenmotoren, 2x Einzylinder, 2x Zweizylinder, jedoch fehlen die Ständerwicklungen der Generatoren). Auch Teile der Belüftungs- und Filteranlage sowie der Wasseraufbereitung sind noch vorhanden. Im Bunker steht sogar noch eine Koordinatenschalter-Telefonanlage.

Bilder: (zum Vergrößern bitte anklicken)

Zugänge:

   

Schleusenbereiche

Netzersatzanlage (NEA)

 

Notausstiege:

 

Belüftungsschächte:

 

Belüftungs- und Filteranlage:

 

 

Wasserversorgung

 

Sanitäranlagen

 

Verbindungsgänge:

 

sonstige Räume:

 

 

Technik:

 

 

Quellen: Bunkernetzwerk, Hidden-Places, Anwohner